Vom 27.09.2019 bis zum 28.09.2019 fand der erste Reanimationsdialog des deutschen Rates für Wiederbelebung in Leipzig statt. Der Kongress startete für mich mit der Industrieausstellung der verschiedenen Businesspartner des GRC. Dort konnten die neusten Defibrillatoren, Monitore und andere Dinge bestaunen werden. Zwischen 13:40 Uhr und 18 Uhr wurden verschiedene Vorträge gehalten, welche mit einer Begrüßung seitens Professor Böttiger, dem Vorstandsvorsitzenden und „Herzstück“ des GRC begannen. Als für mich besonders interessant empfand ich den Vortrag von Professor Dr. Schöls über die Kontroversen in den Reanimationsleitlinien, welche 2015 seitens des GRC veröffentlicht wurden.
Der Kongress wurde bewusst „Reanimationsdialog“ genannt, weil der Austausch zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Fokus stand. Während der Pausen gab es genügend Zeit, um sich mit anderen netten Menschen und meistens auch Mitgliedern des GRC zu unterhalten. Besonders austauschreich war die Abendveranstaltung „Get Together“ in der Moritzbastei in Leipzig. Dort bestand die Möglichkeit in einer angenehmen Atmosphäre mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Am nächsten Tag startete der Tag für mich um 9:00 Uhr mit einer Diskussionsrunde der Bundesärzte des ASB, DLRG, DKR, Johanniter und Malteser. Im Fokus stand die Frage nach den Erste-Hilfe-Kursen in Deutschland. Auch hier wurde dem Namen des Kongresses wieder allen Ehren gemacht, denn die Zuhörer wurden in die Diskussion mit eingebunden. Für mich stellt sich die Frage, wie noch mehr Menschen dazu animiert werden können, Erste-Hilfe-Kurse freiwillig zu besuchen bzw. diese freiwillig aufzufrischen. Fest steht, dass Menschen nur durch den Führerschein und eventuell durch den Arbeitgeber verpflichtend einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen. Dabei ist zu bemängeln, dass gerade in den Städten immer weniger Menschen einen Führerschein machen. Ebenfalls werden die dort gelernten Dinge nach kurzer Zeit vergessen, wenn sie nicht regelmäßig aufgefrischt werden.
Oberarzt Dr. Rücker aus Rostock ist Leiter der Arbeitsgruppe „Schülerwiederbelebung“ des GRC und ärztlicher Projektleiter für Schülerwiederbelebung in Mecklenburg-Vorpommern. Er hielt einen Vortrag über „KIDS SAVE LIVES“. Damit das Hemmnis und die Angst sinken und die Bereitschaft der Laienreanimation steigt, ist es sinnvoll, das Erlernen der Reanimation in den Unterricht einzubauen. Diese Unterrichtung ist schon in einigen Ländern Pflicht und zeigt bereits große Erfolge. Innerhalb von 10 Jahren konnte eine Verdreifachung der Laienreanimationsquote verzeichnet werden. Als Vergleich: In Deutschland liegt die Laienreanimationsrate bei 39,1 %. In skandinavischen Ländern, welche die Laienreanimation unterrichten, bei ca. 70 %.
Abgerundet wurde die Veranstaltung mit der Mitgliederversammlung des GRC und einer herzlichen Verabschiedung seitens Professor Böttiger.